Liebe Freunde und Gäste unserer Abtei,

Hören und Sehen sind Grundvollzüge unseres alltäglichen Lebens.

Wir sehen, wir können uns manchmal nicht sattsehen, wir sehen die Dinge verschieden an und es ist oft der erste Blick, der darüber entscheidet, ob ein Mensch mehr oder weniger sympathisch ist. Vor allem unsere moderne Gesellschaft ist ganz auf das Sehen ausgerichtet: Bilder transportieren

Meinungen. Ganz anders ist es mit dem Hören: Das Hören empfängt. Wir hören nicht nur, was gesagt wird, wir hören auch, wie es gesagt wird. Im Hören entstehen Nähe und Distanz. Gespräche gelingen oder miss- lingen, je nachdem, wie einem das Hinhören und das Zuhören gelingt.

Der Philosoph Lorenz Oken schreibt vor gut 200 Jahren: „Das Auge führt den Menschen in die Welt, das Ohr führt die Welt in den Menschen ein“. Vielleicht sind deshalb alle monotheistischen Religionen auf das Hören ausgerichtet. Egal, ob im Judentum, im Christentum oder im Islam: Gott offenbart sich im Wort. Juden erleben das Hören als Mittelpunkt ihres Glaubens: „Höre Israel“ (Dtn 6)

Für uns ist das ein Anlass, dem Hören in seiner Vielfalt nachzugehen. Und so laden wir Sie ein, im kommenden Jahr mit uns gemeinsam dem Hören nachzuspüren.

Wir freuen uns auf Sie: unsere Türen stehen für alle offen, seien es die Suchenden und Zweifelnden, diejenigen, die an der Institution Kirche leiden, oder diejenigen, die in ihrem Glauben beheimatet sind. Wir freuen uns über unser neues Jahresprogramm und laden Sie ein, sich neu oder intensiver auf die Suche nach Ihrer Beziehung zu Gott, zu sich selbst und Ihren mitmenschen zu machen.

SEIEN SIE UNS HERZLICH WILLKOMMEN.

+ Petrus-Adrian Lerchenmüller
Abt von Windberg

P. Jakob Seitz
Leiter des Geistlichen Zentrums